Zukünftig sollen neue Regulierungsstrukturen für die globale Wirtschaft geschaffen werden, in denen die Konzerne als gleichberechtigte Partner in Augenhöhe mit den Regierungen mitbestimmen. Sie sollen als vollwertige Mitentscheider anerkannt werden, statt bloß als (mächtige) Lobbyisten im Hintergrund wirken zu müssen.
So steht es in dem 2021 erschienenen Bericht „Our Common Agenda“ von UN-Generalsekretär António Guterres. Er befasst sich dort mit der Arbeitsweise der Internationalen Organisationen, will einen Hohen Beirat für effektiven Multilateralismus zur Erarbeitung von Reformvorschlägen installieren und plädiert für eine “strategische Partnerschaft” zwischen WEF (World Economic Forum) und UN.
2023 sollten diese Ideen auf der UN-Generalversammlung bereits in konkrete Beschlüsse umgesetzt werden. Das aber scheiterte am Widerstand der G77-Gruppe, die die Länder des Globalen Südens vertritt.
Das Thema wird daher im September 2024 auf dem „UN Summit for the Future“ erneut verhandelt – eine endgültige Beschlussfassung ist geplant
So soll es laut GRI-Bericht künftig aussehen:
- ‘Multi-Stakeholder*-Gruppen’, ‘Öffentlich-Private-Partnerschaften’ sollten die Führungsrolle bei der Bewältigung ungelöster globaler Probleme übernehmen. (*Stakeholder sind Interessenvertreter)
- Es ist dabei nicht nötig, zu warten, bis das Interregierungssystem (der staatlichen Vertreter*) allgemeinen Konsens erreicht hat, um zu handeln.
- Das offizielle Interregierungssystem kann dem Multi-Stakeholder-Prozess Anerkennung verschaffen und es kann die Ergebnisse einer bestimmten Öffentlich-Privaten-Partnerschaft nachträglich mit juristischer Legitimation ausstatten.
- Und sie können ihre Türen für nichtstaatliche Akteure öffnen, insbesondere für besorgte multinationale Konzerne, damit diese der UN helfen, ihre eigenen Politiken zu entwickeln und um zu helfen, UN-Programme in Entwicklungsländern auszuführen. (…)
- Wenn man Manager multinationaler Konzerne und ausgewählte Führer der Zivilgesellschaft in die formelle Führung globaler Institutionen aufnimmt, steigert das die Effektivität dieser globalen Organisationen und die Legitimität der Globalisierung.
Diese Führer der Zivilgesellschaft können wichtige Kanäle sein, um zu helfen, wichtige ideologische Botschaften von den internationalen Eliten an unterschiedlichste Gemeinschaften auf der ganzen Welt zu senden.
Das alles sind bisher Wünsche und unbewiesene Behauptungen, folgen aber einem bekannten „Modell“, nämlich der vom WEF in Davos praktizierten Vorgehensweise.
Dieses Modell soll also auf die neue explizite Form der globalen Governance übertragen werden. (Governance: das Regel- und Koordinationssystem eines Staates oder einer Organisation*):
In Kungelrunden mit den Konzernen fallen nach den Vorstellungen des UN-Generalsekretärs und seiner Ideengeber vom Weltwirtschaftsforum künftig die Vorentscheidungen - die UN-Generalversammlung darf sie dann nur noch abnicken.
Quelle: https://norberthaering.de/macht-kontrolle/summit-of-the-future/
zusammengestellt nach den o.g. Quelle von Mogelpackung WHO; * Ergänzungen durch Mogelpackung WHO